Den Anfang macht unser Expertenspecial mit Rolf Fricker, Partner Health & Life Sciences Europe bei Oliver Wyman.
Dank seiner langjährigen umfangreichen Erfahrung in der Pharmaindustrie liefert er nicht nur hochspannende Einsichten, sondern auch innovative Ansätze, die zur Diskussion anregen.
1. Wie ist aus deiner Sicht die Perspektive für deine Branche im Hinblick auf die nächsten 12 Monate?
Die Life Sciences Industrie bleibt größtenteils unabhängig von Konjunkturschwankungen und ist daher nur am Rande von konjunkturellen Einflüssen betroffen. Trotz einiger Einschränkungen wie Kostendruck, Versorgungsresilienz und Talentmangel zeigen sich insgesamt positive Perspektiven. Besonders mittel- und langfristig erweisen sich die Aussichten als sehr positiv. Die alternde Bevölkerung in entwickelten Ländern sowie die steigende Nachfrage nach verbesserter Gesundheitsversorgung in weniger entwickelten Ländern tragen dazu bei.
2. Wie hat sich aus deiner Sicht das Arbeitsumfeld sowie das Personal seit der Pandemie bis heute verändert?
Obwohl sich das Personal nicht verändert hat, erlebt das Arbeitsumfeld signifikante Veränderungen. Die verstärkte Nachfrage nach Home-Office-Möglichkeiten, der Mangel an Fachkräften in einer Branche mit hohen Qualifikationsanforderungen sowie die bevorstehende Pensionierung der erfahrenen Baby Boomer-Generation und der Aufstieg der Generation Z führen zu einer Vielzahl von Veränderungen.
3. Was sind aus deiner Sicht die wichtigsten Fähigkeiten im beruflichen Umfeld?
Nach wie vor steht geeignete Qualifikation im Vordergrund, doch in einer globalisierten Industrie gewinnt internationale Erfahrung zunehmend an Bedeutung. Persönliche Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Empathie und emotionale Intelligenz (EQ) spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. In unserem Umfeld sind zusätzlich Energie, intrinsische Motivation, lebenslanges Lernen und eine hohe Leistungsbereitschaft gefragt.
4. Wie schätzt du die Weiterentwicklung von AI ein?
Künstliche Intelligenz (KI) hat einen Spitzenplatz auf unserer Kundenagenda eingenommen. Sie wird sowohl zur Prozessoptimierung als auch zur Ressourcenkonsolidierung genutzt und dient zugleich als Wettbewerbsvorteil. Dennoch besteht die Notwendigkeit, die Produktivität signifikant zu steigern, da die Aufbereitung, Qualität und systematische Nutzung von Daten häufig noch hinterherhinken.
5. Wo wärst du heute, wenn nicht hier?
Ich wäre Fußballprofi oder einfach am Strand.